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Großbrand 1899

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Am 29. März 1899 brach in der Bäckerei des A. Kimpel, ehemals Schloßstr./ Ecke

Welzgasse, ein Feuer aus. Dieses Feuer entwickelte sich, dem Zeitungsbericht

folgend, innerhalb weniger Stunden zu einem "Großen Brand". Es erfaßte den

gesamten Nordostteil des Dorfes mit insgesamt 22 Wohn- und 34 Nebengebäuden,

die alle ein Raub der Flammen wurden. Die schnelle Ausbreitung des Brandes ist auf

folgendes zurückzuführen: In den Gebäuden der Bauern wurde im Dachgeschoß,

unmittelbar unter der Dacheindeckung mit Ziegeln, die Kornernte des vergangen

Jahres zum Trocknen ausgebreitet. In den Wintermonaten wurde jedoch durch die

nicht ganz dichte Ziegeldeckung Schnee auf das Korn hereingeweht. Um dies zu

verhindern, wurden die Schlitze in der Dachdeckung mit Stroh zugestopft. Bei einem

Brand in der Nachbarschaft genügte dann schon ein kleines Flugfeuer um das Stroh

in den Ritzen, und damit das Dachgeschoß, in Brand zu setzen.

 

Über Brandursache und Zeitabläufe hat das Dorf durch Überlieferung der älteren

Generationen seine eigene Version entwickelt. Wir können und wollen uns nicht an

dem vom "Hören-Sagen" beteiligen. Denn Zeitzeugen leben nicht mehr und

Aufzeichnungen aus dem Protokollbuch der Feuerwehr wurden gewaltsam entfernt.

 

Es ist überaus schade, daß die ersten 25-Jahre der FFW heute nicht mehr im Detail

nachvollziehbar sind. Deshalb können auch über den Einsatz der Feuerwehr beim

erwähnten Großbrand keine Angaben gemacht werden. Fakt ist, mit der damaligen

Ausrüstung (Eine Handdruckspritzpumpe) stand sie auf verlorenem Posten. Auch der

Einsatz unserer Nachbarwehren konnte nicht dazu Beitragen den Brand unter

Kontrolle zu bekommen.

 

Bis vor wenigen Jahren wurde aus diesem Anlaß der sogenannte "Brennsonntag" mit

einem Gedenkgottesdienst gefeiert. Nach dem Kriege ist die Feier zum Brennsonntag

neu aufgelebt, weil wiederum der 29. März, und zwar im Jahre 1945, ein bedeutsamer

Tag für das Dorf war. Die Front des 2. Weltkrieges erreichte Stockhausen, ohne daß

ein Unheil geschah, während andernorts Zerstörung angerichtet wurde. So wurde aus

dem Brennsonntag, als einem Schreckensgedenken, ein Dankestag.

Bilder vor und nach dem Großbrand von 1899

Bild vor dem Brand 1897, Hansels, Meiskis, Engesches

Nach dem Brand 29.03.1899, links dir Rotärmelschule, rechts war Nikläsjes

 

Berichte über das Großfeuer vom 29.03.1899 im Lauterbacher Anzeiger und der Fuldaer Zeitung

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Stand: 14. Januar 2009 17:09:10